Sehr angetan von der Grünflächengestaltung im Bereich der neuen Friedhofsparkplätze und des Abhanges unterhalb der Friedhofsmauer, aber alles andere als erbaut über den Zustand des Pestmarterls zeigten sich Bürgermeister Hermann Falk und die Mitglieder der CSU-Stadtratsfraktion beim Ortstermin, zu dem der Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Jürgen Schönberger eingeladen hatte.
Lob ernteten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs für die Pflege des Grünstreifens zwischen der Kreisstraße AS 18 und dem Geh- und Radweg in Richtung Ehenfeld. Zum guten Gesamteindruck trage die schön gestaltete Ruhebank am Friedhofseingang bei, die zum Verweilen einlade. Nach Auskunft von Bürgermeister Falk werde jetzt auch – wie von den CSU’lern bereits im Vorjahr angeregt – die westliche Einfriedungsmauer des Friedhofs instandgesetzt und mit einem frischen Anstrich versehen. Dr. Schönberger berichtete von den Klagen eines Anwohners, dass man aus der vertikal stehenden Garage am Kellerweg wegen der hochstehenden Bordsteine schlecht ausfahren bzw. zurückfahren könne. Man war der Meinung, dass eine Abschrägung vielleicht hilfreich sein könnte. Wenig Verständnis hatte die CSU-Delegation für den Umstand, dass immer wieder Autos unmittelbar vor dem Friedhofseingang direkt an der Straße parken. Dort sei das Parken nicht gestattet, weil sich für den fließenden Verkehr äußerst gefährliche Situationen ergeben können.
Schließlich nahm man das denkmalgeschützte, derzeit alles andere als in optimalem Zustand befindliche Pestmarterl in Augenschein. Es steht auf der Westseite der Kreisstraße vor dem ersten Felsenkeller etwa fünfzig Meter vor dem Friedhof. Erbaut wurde der Kapellenbildstock in den Jahren 1633/1634, als in Hirschau die Pest wütete. Auf einer leicht versenkten Tafel unterhalb der gut zwei Meter hohen, mit einem ziegelgedeckten Satteldach versehenen Kapelle steht geschrieben: Zur Erinnerung an die Pestjahre 1633 und 1634. Im Inneren der tiefen, vergitterten Halbbogennische befindet sich ein eisernes Kreuz mit dem Corpus Christi und der Inschrift: „Vor Pest, Hunger und Krieg verschone uns, oh Herr!“ Mitte der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts stand das Pestmarterln noch mitten auf einem freien Platz vor dem Unteren Stadttor, später am Ziegelhüttenplatz, bevor er im Zuge von Straßenbauarbeiten seinen gegenwärtigen Platz fand. Die CSU-Fraktionsmitglieder waren sich mit Bürgermeister Falk einig, dass die Pestkapelle schnellstmöglich wieder in einen ansehnlichen und damit würdigen Zustand versetzt werden muss.
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