Was 2015 in Hirschau geschaffen wurde, könne sich sehr wohl sehen lassen. In den nächsten Jahren sei aber noch eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Auf diesen Nenner brachte der CSU-Fraktionsvorsitzende Dr. Hans-Jürgen Schönberger die Situation der Kaolinstadt bei der adventlich gestalteten, von den „Massariada“ unter Leitung von Dieter Kohl musikalisch umrahmten Jahresabschlussfeier im Schlosskeller.
Traditionell hatten dazu die drei CSU-Verbände Hirschau, Ehenfeld und Massenricht sowie der FU und JU gemeinsam eingeladen. Für den Hirschauer Ortsverband nutzte den Abend, um langjährige Mitglieder zu ehren. Ihre Begrüßung verband Ortsvorsitzende Birgit Birner mit Dank für die Unterstützung in den letzten Jahren. Die fünf Neuen seien in der Fraktion sehr gut aufgenommen worden. So sei im Stadtrat eine Art Routine eingekehrt. Im Stadtkern und an der AS 18 in Richtung Ehenfeld könne jeder sehen, was sich in Hirschau getan hat. Die CSU-Fraktion habe dazu im Stadtrat viele Impulse gesetzt.
In seinem Rückblick beleuchtete Fraktions-Chef Dr. Hans-Jürgen Schönberger auch die große Politik. 2015 sei zuerst von der Finanzkrise, dann von der Flüchtlingskrise dominiert worden. Nach dem Terroranschlag in Paris sei die Debatte über „den“ Islam noch schriller geworden. Es sei ohnehin schwierig, über dieses Thema vorurteilsfrei zu diskutieren. Er erinnerte an die Zeit nach 1945, als Millionen Vertriebene Aufnahme gefunden haben. Auch damals habe es Angst und Ressentiments gegeben, aber noch kein Internet gegeben, in dem heute Hass und Vorurteile neue Kanäle finden. Damals hätten viele den Flüchtlingen geholfen. Heute praktizierten Menschen ehrenamtlich eine Willkommenskultur. Sie sei stärker als die Unkultur der Feindseligkeit. 2015 habe es auch Erfreuliches gegeben. Deutschland sei ein Land mit ordentlichem Wachstum und sinkender Arbeitslosenrate, Bayern das stabilste Land innerhalb der Bundesrepublik. Der Landkreis sei bestens aufgestellt und der Kaolinpott mit der „Weihnachtspost für PAPA“ in aller Munde.
Die Stadtratsmitglieder hätten in über 100 Sitzungsstunden um Entscheidungen gerungen, um bei diversen Vorhaben den Durchbruch zu schaffen bzw. den nächsten Planungsschritt zu tun. Durch die Altstadtsanierung und den Ausbau der Ehenfelder Straße mit der Sanierung der Friedhofsmauer, der Schaffung neuer Friedhofsparkplätze und der Kellerweganbindung sowie dem Neubaugebiet an der Sonnenstraße sei die Stadt ein Stück liebens- und lebenswerter geworden. Für die Zukunft stünden die Abwasserbeseitigung, Wasserversorgung und der Straßenausbau in Krickelsdorf, die Abwasserbeseitigung in Unter- und Obersteinbach, die Ausweisung eines Gewerbegebietes am Bachranken, die Schulsanierung, die Straßensanierungen in der Stadt, die Ausgestaltung der Oberen-Tor-Situation, die Ansiedlung eines EDEKA-Marktes, der Breitbandausbau und der Ausbau des Wirtschafts- und Kernwegenetzes sowie der Radwege auf der Agenda. Die Realisierung der Projekte hänge von der Finanzsituation ab. Für nachhaltige Lösungen sei im Stadtrat das Zusammenwirken aller notwendig. Die CSU-Fraktion und Bürgermeister Hermann Falk seien bereit, ihren Beitrag zu leisten. Sein Dank galt dem Stadtoberhaupt genauso wie den Mitgliedern der Fraktion und der einzelnen Ortsvorstandschaften. Auch mit dem Kreisvorsitzenden MdL Dr. Harald Schwartz und Bezirksrat Martin Preuß arbeite man vertrauensvoll zusammen.
MdL Dr. Schwartz erachtete parteipolitische Erwägungen angesichts der Flüchtlingskrise als „obsolet“. Der Streit über Begriffe wie Transitzone oder Einreisezentrum, Kontingente oder Obergrenzen helfe nicht weiter. Er riet zu mehr Toleranz untereinander toleranter. Es habe keinen Sinn, die einen als Utopisten, Gutmenschen und linke Spinner, die anderen als Rechtsextreme, Nazis oder Ausländerfeinde zu diffamieren. In einer Krise gelte es besonnen zu reagieren. Man müsse erkennen, dass auf allen Seiten etwas Wahrheit liegt. Er selbst sei in der Frage eher konservativ, sehe aber, dass konträr Positionierte ebenfalls gute Gründe haben.
Bezirksrat Martin J. Preuß meinte, Hirschau habe sich hervorragend weiterentwickelt. Die Neugestaltung der Innenstadt sowie der Ehenfelder Straße seien sichtbare Beispiele. Er schrieb die Erfolge dem rührigen Bürgermeister Hermann Falk und „seiner" CSU zu. Bei ihnen befänden sich die Bürgerinnen und Bürger in den besten Händen. Die Jubilare sah er als Fundament für die politische Arbeit. Ohne ihre Unterstützung wäre die Partei um einiges ärmer.
Auch Bürgermeister Hermann Falk dankte den Jubilaren für ihre Treue zur CSU. Er betonte, dass auf Vorschlag von Dr. Hans-Jürgen Schönberger die Stadtratsmitglieder auf ihre Aufwandsentschädigungen für das letzte Quartal verzichtet und damit eine Kugel für den PAPA-Weihnachtsbaum finanziert hätten. Im Rahmen der Ehrungen hob Birgit Birner besonders die Verdienste von Dr. Hans-Jürgen Schönberger hervor. Als langjähriger Fraktionsvorsitzender sei er mit seinem Sachverstand allen eine große Stütze. Ohne ihn und seine Frau Rosi wäre die alljährliche Familienfahrt zur Luisenburg nicht zu machen. Als nächste Veranstaltung kündigte die Vorsitzende für Samstag, 2. Januar 2016, den traditionellen Festtags-Preisschafkopf an. Zum Dreikönigs-Frühschoppen am 6. Januar, bei dem man das 70-Jährige des Ortsverbandes feiern könne, erwarte man Landtagspräsidentin Barbara Stamm als Festrednerin. Am 22. Januar finde der Faschingsball der Kreis-CSU wieder im Josefshaus statt. Nach dem Faschingszug am 30. Januar werde man wieder eine Après-Ski-Party veranstalten.
Zusammen mit Birgit Birner nahmen MdL Dr. Harald Schwartz, Bezirksrat Martin Preuß und Bürgermeister Hermann Falk die Mitgliederehrung vor. Geehrt wurden für 50 Jahre: Xaver Böller, Josef Hauer und Heribert Fleischmann, für 40 Jahre: Stadtratsfraktions-Chef Dr. Hans-Jürgen Schönberger, für 35 Jahre: Theresia Schulz, Joachim Schlaffer und Anni Bösl, für 30 Jahre: Anneliese Rösch und Roland Fritsch, für 25 Jahre: Stefan Hauer, für 20 Jahre: Thomas Guist, Jürgen Epp, Gisela König, Petra Waldhauser und Peter Leitsoni, für 15 Jahre: Andreas Fleischmann, für 10 Jahre: Andrea Luber und Alan Ribica.
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