Montag, 27. April 2009

Die Intelligenz des Stromzählers


Von: Thomas Grädler

Der alte schwarze Stromzähler mit Drehscheibe addiert Kilowattstunde um Kilowattstunde, dessen Messtechnik aus dem 19.Jahrhundert stammt. Der intelligente Stromzähler kann mehr. Er zeigt den genauen Stromverbrauch im Haushalt an und ermöglicht flexible Tarife.

Lange Zeit kam Strom einfach aus der Steckdose. Der Verbraucher zahlte brav, was vom schwarzen Zähler gemessen wurde. Doch seit die Strompreise auf Rekordhöhe sind und auch der mit der Energieerzeugung verbundene C02-Ausstoß Bedeutung für das Klima hat, ist der Stromverbrauch sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit ein Thema. Auf der Telefonrechnung ist jedes Gespräch mit Dauer und Kosten nachgewiesen. Vergleichbares soll es demnächst beim Strom geben.

Mit ihrem Antrag will die CSU laut Fraktionssprecher Stefan Braun einerseits den kommunalen Klimaschutz als wichtiges Handlungsfeld der Kreispolitik betonen, andererseits erreichen, dass der Stromversorger EON durch den Amberg-Sulzbacher Kreistag aufgefordert wird, im Landkreisgebiet den intelligenten Stromzähler allen Privathaushalten bis 2010 anzubieten. Die Klima-Initiative für die schlauen Stromzähler sei bei der Fraktionssitzung zur Haushaltsberatung diskutiert worden, erläuterte Braun.

Die Überlegung der CSU-Kreisräte sei gewesen, mit dem Vorstoß Verbraucheraufklärung zu betreiben, Strom einzusparen und C02-Emissionen zu senken sowie mit Energie im Haushalt bewusster umzugehen, unterstrichen der stellvertretende Landrat Franz Birkl und Kreisrat Roland Strehl. Strehl erinnerte daran, dass der Kreistag sich im Energieplan 2020 verpflichtet hat, die C02-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu senken. Wenn der CSU-Antrag die Mehrheit findet, darf nach Einschätzung von Kreisrat Herbert Appl der Kreistag schon jetzt auf die Reaktion des Stromversorgers gespannt sein. Er habe die Befürchtung, so Appl, dass EON wenig Interesse hat, die Politik zu unterstützen. „Ist die Initiative des Kreistages erfolgreich, bedeutet sie den Baubeginn des größten Kraftwerkes im Landkreis – die Energieeffizienz“, bewertet  Appl den Vorstoß.

Und so funktioniert die Technik: Im Laufe des Tages erfasst der digitale Hochleistungszähler den Stromverbrauch punktgenau. Auf diese Weise können Verbraucher am Ende des Tages, der Woche und des Monats sehen, wie viel Strom sie verbraucht haben und wie viel sie dafür zahlen müssen. „Statt monatlicher Vorauszahlungen wird dann nur noch der tatsächliche Verbrauch bezahlt. Böse Überraschungen am Jahresende gibt es dann nicht mehr“, erläuterte Kreisrat Markus Dollacker. Landrat Richard Reisinger zufolge hilft die Information, das Verhalten zu ändern und den Strombedarf zu minimieren. Die Stromdaten werden auf den heimischen Computer übertragen und dann an den Stromlieferanten übermittelt. Und dies sei der Schlüssel zum Sparen: Clevere Verbraucher schalten Waschmaschine oder Trockner dann ein, wenn der Strom am billigsten ist, bemerkte Kreisrätin Brigitte Trummer. Tests hätten gezeigt, dass Otto-Normal-Verbraucher bis zu 10 Prozent  sparen können. Das Spar-Modell auf den Landkreis zu übertragen, bedeutet laut Kreisrat Sepp Reindl bis zu 42 Millionen kWh Stromeinsparung und über 6000 Tonnen C02-Minderung im Jahr. Sogar eine Ausweitung des Stromspar-Management-Modells  auf den Gasmarkt sei denkbar. Kreisrat Sebastian Schärl erhofft sich, dass in einer späteren Version des Stromzählers mit dem entsprechenden Kommunikations-Modul auch die Kopplung mit Solaranlagen auf dem Dach möglich ist und der selbst erzeugte Ökostrom effizient eingesetzt werden kann.

 


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