Mittwoch, 03. Oktober 2007

Mehr Bewusstsein für Qualitätsarbeit aus den Handwerksbetrieben im Landkreis Amberg-Sulzbach schaffen


Von: Brigitte Beyer

In die neue Lagerhalle der Gerüstbaufirma Schuller in Ammerthal waren die Mitglieder von JUNO (Junge Unternehmer Niederbayern Oberpfalz) zu einem Meinungsaustausch mit CSU-Landratskandidat Richard Reisinger zusammengekommen.

„Wir brauchen im Landkreis Amberg-Sulzbach ein stärkeres Bewusstsein für handwerkliche Qualitätsleistung aus der Region und für die Region“, zog CSU-Landratskandidat Richard Reisinger das Fazit vom Fachgespräch mit den Jungen Unternehmern Niederbayern-Oberpfalz (JUNO). Eingeladen hatte der Ortsvorsitzende des Regionalbereichs Wolfgang Schuller, Inhaber einer mittelständischen Gerüstbaufirma. „Der Konkurrenzdruck im Handwerk ist in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich größer geworden, denn wir haben es mit Wettbewerb von vielen Seiten zu tun“, stellte Wolfgang Schuller fest. 

Der Gerüstbau Schuller, der seinen Sitz in Kotzheim hat, ist ein Beispiel für das aufstrebende Handwerk im Landkreis Amberg-Sulzbach. Vor zwölf Jahren machte sich Wolfgang Schuller selbstständig, damals umfasste sein Bestand an Gerüsten rund 400 qm. Mittlerweile hat er rund 16 000 qm Gerüst, die weit über die Grenzen von Amberg-Sulzbach hinaus zum Einsatz kommen. Geführt wird der Betrieb als Familienbetrieb. Manuela Schuller ist für die Buchhaltung zuständig, während Wolfgang Schuller mit auf den Baustellen unterwegs ist und auch Sohn Alexander ist bereits mit Begeisterung dabei. Im Team der Handwerkerfamilie, so auch die Ansicht von Richard Reisinger, steckt ein wichtiger Erfolgsfaktor, „denn wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, fällt vieles leichter“. Gemeinsam sich für ein Ziel einsetzen ist auch der Grund für die Gründung der „Jungen Unternehmer Niederbayern-Oberpfalz“ im Raum Amberg-Sulzbach. Mittlerweile zählen dazu 16 Unternehmer, die sich einmal im Monat zum Meinungsaustausch treffen.

Für die Handwerksbetriebe im Landkreis Amberg-Sulzbach wird jedoch der Konkurrenzdruck immer größer. Einerseits, so erläutert JUNO-Regionalbereichsvorsitzender Wolfgang Schuller, haben wir einen innerdeutschen Wettbewerb. Gerade Richtung neuer Bundesländer herrsche immer noch ein gewisser Niveauunterschied vor allem bei den Löhnen, die diese Betriebe im Vergleich zu einheimischen Handwerkern aufweisen können. „Wenn wir das Ganze allerdings unter klimapolitischen Vorzeichen sehen, dann müssen wir uns klar die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, wenn wir bei Ausschreibungen nur nach dem günstigsten Preis gehen und nicht lange und ökologisch widersprüchliche Anfahrtswege mit einkalkulieren“, gibt Richard Reisinger zu bedenken. Stärkeren Wettbewerbsdruck bekommen gerade in Zeiten der Globalisierung die Handwerksbetriebe auch in der Region Amberg-Sulzbach immer stärker mit. Die Nähe zu Tschechien oder Polen ist überall zu spüren. Eine dritte und erst neu hinzugekommene Konkurrenz sind die Internetportale über die Handwerkerleistungen nahezu verschachert werden. „Wir Jungunternehmer aus dem Handwerk stehen für Qualitätsarbeit aus der Region, diesen Anspruch werden wir auf künftig halten“, stellt Wolfgang Schuller heraus.

„Im Lebensmittelbereich kennen wir längst die regionalen Siegel, die auf die Produkte aus der Heimat verweisen. So etwas müssten wir auch für Handwerksleistungen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach ins Leben rufen. Bauvorhaben könnten etwa ausgezeichnet werden mit: Hier wird heimisch/oberpfälzisch gearbeitet“, schlägt Landratskandidat Richard Reisinger vor. Dazu gehört es auch, bei den Menschen vor Ort das Bewusstsein für die Qualität aus der Region zu schaffen.

Gerade im Hinblick auf die Ausbildung, so kann JUNO-Vorsitzender Wolfgang Schuller berichten, leistet das Handwerk die grundlegende Arbeit. Jahr für Jahr stellen das Gros der Ausbildungsplätze die kleinen und mittleren Unternehmen in der Region Amberg-Sulzbach. Während im Handwerk mit einer soliden und fundierten Ausbildung die Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben gelegt wird, wirbt die Industrie die gut ausgebildeten Fachkräfte ab. „Das Handwerk hat leider immer noch ein Imageproblem, doch mit Zusammenschlüssen wie JUNO wollen wir auf unsere Arbeit und unsere Leistungen aufmerksam machen. Wir als Handwerker sehen uns auch in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, der wir uns gerne stellen“, erklärte Wolfgang Schuller. „Es ist mir deshalb wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Das Fachgespräch mit den Handwerkern war sehr lehrreich, denn ihre Probleme sind auch die Probleme unseres stabilen mittelständischen wirtschaftlichen Rückgrats im Landkreis Amberg-Sulzbach", bilanzierte Richard Reisinger.


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