Freitag, 01. Oktober 2010

Russische Matrjoschka mit deutschen Bundeskanzlern


Von: Thomas Grädler

Delegation der JU Amberg-Sulzbach in Moskau unterwegs

Die Jungpolitiker aus Amberg-Sulzbach im politischen Austausch mit dem Abgeordneten Pawel Sirjanow (Mitte) in der Russischen Staatsduma vor dem Sitzungssaal.

Zu einer Reise nach Moskau brachen neun Mitglieder der Jungen Union Amberg-Sulzbach auf. Die Delegation folgte einer Einladung des ehemaligen JU-Kreisvorsitzenden Dr. Markus Ehm, der nunmehr seit einem Jahr die Verbindungsstelle der Hanns-Seidel-Stiftung in Moskau leitet. Auf dem Programm standen für die Delegation der Nachwuchspolitiker jedoch nicht nur Sightseeing, sondern auch verschiedenste Treffen mit russischen Politikern.

Von den Waldbränden war nichts mehr zu spüren, als die JU´ler Anfang September in der „roten“ Stadt eintrafen. Einen Mix aus Politik und Kultur hatte der JU-Organisator der Fahrt, Tobias Blödt aus Kümmersbruck, gemeinsam mit Dr. Markus Ehm für die Abordnung aus dem Landkreis in der 10-Millionen-Einwohnermetropole vorbereitet.

Bei einem Treffen mit der „Jungen Garde“, der Jugendorganisation der regierenden Partei Russlands „Einiges Russland“ stand die politische Jugendarbeit beider Nationen im Vordergrund. Die hochkarätigen Vertreter der russischen Jugendorganisation Roman Tereschkow, Sergej Vozzhaew, Alexander Schipilow, Ruslan Mustupaew, Aliona Arschinowa und Kyrill Schitow berichteten über verschiedene politische Projekte und Aktionen, für welche sie jeweils für ganz Russland mit seinen über 140 Millionen Einwohnern zuständig sind.

So erfuhren die JU´ler beispielsweise, dass in Russland politisch engagierte Jugendliche über institutionalisierte Jugendparlamente öffentlichkeitswirksam Themen lancieren und Vorschläge einbringen können. Die russischen Jungpolitiker interessierten sich im Gegenzug unter anderem dafür, wie es die Junge Union schafft, über die Arbeitsgemeinschaft der Schülerunion auch die Meinungen von Schülern frühzeitig in den politischen Meinungsbildungsprozess einzubeziehen.

Kreisrat Thomas Grädler interessierte sich für die Wahlbeteiligung bei Wahlen in Russland auf den verschiedenen politischen Ebenen. Im Gegensatz zu Deutschland, so erfuhren die Jungpolitiker, sei die Teilnahme an Wahlen nicht auf kommunaler Ebene, sondern bei Russland-weiten Wahlen am größten. Die russische Delegation erklärte dieses Phänomen mit der noch relativ jungen Selbstverwaltung der Kommunen, die sich erst etablieren müsse. „Die durchschnittliche russische Wahlbeteiligung entspricht in etwa der deutschen, auch wenn bei uns 99% wie in manchen Regionen Russlands wohl nicht so häufig vorkommen“, fasste Grädler die Ergebnisse der Diskussion zusammen.

Bei der Zusammenkunft mit Pawel Sirjanow und Michail Iwanow, beide Mitglieder der russischen Staatsduma, vergleichbar mit dem Deutschen Bundestag, erhielten die JU´ler Einblicke in die politischen Herausforderungen der flächenmäßig größten Nation der Welt. Auf Nachfrage von Kreisrätin Gisela Mosburger erklärte Pawel Sirjanow zum Beispiel, dass es der russischen Bevölkerung nach den mageren 1990er Jahren wirtschaftlich zunehmend besser ginge, was sich positiv auf die Geburtenrate auswirken würde. Deshalb bestünden in Russland auch in ländlichen Gebieten keine Probleme mit der Demographie in Form von zurückgehenden Schülerzahlen.

In einer lockeren Gesprächsrunde bot sich den JU´lern zudem die Möglichkeit, mit Florian Willershausen, Büroleiter des Handelsblatts und Korrespondent der Wirtschafts-Woche in Moskau, über die wirtschaftspolitische Entwicklung Russlands zu diskutieren.

Die Farbe Rot sieht man in Moskau überall, bei der zwei Kilometer langen Kremlmauer, in der U-Bahn oder beim Fußball. Dass der Mittelpunkt Russlands, der Rote Platz, gar nicht rot ist, wussten die JU´ler dabei schon vor ihrer Reise. Unter anderem fand auf diesem Platz die Siegerparade der Sowjets 1945 statt. Der Kreml als historische Residenz der Zaren gleicht heute mehr einer Stadt in der Stadt mit vielen Kirchen und Museen, dem Lenin-Mausoleum sowie dem Regierungssitz.

Als weiteres Wahrzeichen der Stadt stand die Basilius-Kathedrale auf dem Programm. Mit ihren neun bunten Zwiebeltürmen und neun Kapellen stellt die Kathedrale ein einzigartiges Meisterwerk altrussischer Baukunst aus dem 16. Jahrhundert dar. Auch einen Besuch des größten Kaufhauses Russlands, dem GUM, mit seiner beeindruckenden Jugendstil-Fassade, ließen sich die Amberg-Sulzbacher nicht entgehen. Mit einer Verkaufsfläche von 75.000 qm galt das Kaufhaus bei der Eröffnung 1893 als Weltwunder und repräsentierte das aufstrebende Russland.

Nicht schlecht staunte Micha Hirschinger aus Poppberg, als er auf dem Trödelmarkt Matrjoschka, die typisch russischen Steckpuppen, mit der deutschen National-Fußball-Elf sowie auch mit den deutschen Bundeskanzlern entdeckte. Für ein Schmunzeln unter den deutschen Nachwuchspolitikern sorgte dabei die Abkürzung „H. Schröder“ auf der zweiten Puppe.

Als Abrundung des Moskau-Programms hatte Dr. Markus Ehm eine Reihe kulinarischer Höhepunkte vorbereitet. Neben Schaschlik, Borschtsch (rote Gemüse-Fleischsuppe), Blini (Pfannkuchen) und Piroggi (gefüllte Teigtaschen) durfte selbstverständlich auch ein russischer Wodka nicht fehlen.


02. 05.
18:00 Uhr - 21:00 Uhr

CSA Amberg-Sulzbach

Kreismitgliederversammlung mit Martin Fleischmann


06. 05.
18:00 Uhr - 20:00 Uhr

CSU Hirschau

Jahreshauptversammlung


06. 05.
20:00 Uhr - 22:00 Uhr

CSU Etzelwang

Jahreshauptversammlung


08. 05.
18:00 Uhr - 20:00 Uhr

CSU Oberpfalz

Ehrenamtsempfang mit Dr. Markus Söder


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